Verkehrsärger

Verkehrssituation in Schwickartshausen


Ja liebe LeserInnen, einige von Ihnen haben sich sicher schon gefragt warum- oder auch darüber geärgert weil mein Opel Corsa auf der Straße geparkt wird obwohl genug Platz auf dem Hof ist. Seit ich im Januar 2020 meine Werkstatt eröffnete und ich nun von

morgens bis abends hier mitbekommen habe wie rücksichtslos viele Verkehrsteilnehmer mit überhöhter Geschwindigkeit an meinem Grundstück vorbei donnern, rein und raus aus dem Dorf, PKW, Transporter, LKW ja sogar der Linienbus und, was ich sehr schade finde, auch viele Ortsansässige sind dabei, habe ich mich mal mit meinen Nachbarn darüber unterhalten. Ich Erfuhr, das das Thema seit vielen Jahren aktuell ist. Auch andere kamen schon auf die Idee ihre Fahrzeuge auf der Straße zu parken, worauf Anzeigen ersta-ttet wurden und die Verwaltung ein Parkverbotsschild aufstellte. Ein Ortstermin mit Altbürgermeister Seum ergab, das hier kein Handlungsbedarf für eine Verkehrsberuhigung bestehe. Vorweg nehmen kann ich, das sich die Haltung der Stadtverwaltung Nidda dahingehend wohl geändert hat. Aber hier im eigenen Dorf ist die Gegenwehr zu meinem geparkten Fahrzeug erstaunlich hoch. Autofahrer werden Aggressiv, wenn sie in ihrem Fortkommen gehindert werden. So ist da der eine Nachbar der immer meint, hupen zu müssen wenn er hier vorbeifährt. Der Geschäftsführer eines Ortsansässigen Handwerksbetrieb unterbrach sogar seine Fahrt um mir laut schreiend seinen Unmut kund zu tun. Diesen habe ich bei einem Aufeinandertreffen darauf angesprochen und ihm den Sachverhalt erklärt, auch das ich 2 kleine Kinder habe die ich gerne vor einem Unfall bewahren möchte. Das Ergebnis: Bei nächster Gelegenheit hat er mein Kfz. Photographiert und mich beim Ordnungsamt in Nidda angezeigt. Der selbe parkt sein Fahrzeug aber regelmäßig vor seinem Betrieb auf dem Gehweg und direkt an einer Einmündung und verdeckt damit anderen Autofahren die Ein-sicht beim Abbiegen. Regeln gelten hier so wie es scheint also nur für “Zugereiste“ aber nicht für die “Eingeborenen“. Jedenfalls hat sich dann das Ordnungsamt bei mir angemeldet. Zu diesem Termin wollte ich mir Unterstützung von einem Ortsbeiratsmitglied holen und bat dieses um Anwesenheit bei diesem Termin. Die Antwort war ernüchternd: “Die ganzen Zugereisten stellen ihre Autos auf die Straße. Die Laisbachstraße ist keine Fahr-straße mehr sondern eine Park-straße“ Zitat ende. Für die die es nicht wissen, “Zugereiste“ sind Neubürger. Nebenbei bemerkt, ohne die vielen “Zugereisten“ wäre Schwickartshausen schon bald ein Geisterdorf ! OK, der Termin fand dann statt und war sehr positiv. Die Ordnungspolizisten überprüften alles und bescheinigten mir, das mein Fahrzeug Ordnungsgemäß geparkt ist und auch weiterhin dort abgestellt werden kann. Im weiteren verlauf des Gesprächs bestätigten mir die Ordnungsamt Mitarbeiter auch meinen Eindruck, das hier zu schnell gefahren wird und das auf dieser schmalen Straße eig-entlich nur 30 km/h erlaubt sein sollten. Um den gemeinsamen Eindruck zu bestätigen oder gar herauszufinden ob wir uns irrten, vereinbarten wir, das eine Verkehrszählung und Auswertung durch das Ordnungsamt durchgeführt wird. Diese Verkehrszählung fand statt vom 14.06. - 5.07.2023. Es kam ein erstaunliches Ergebnis zustande. Gezählt wurden in den 3 Wochen 13823 (!) Fahrzeuge, das entspricht einem Durchschnitt von 658 Fahrzeugen, die jeden Tag an meinem Haus vorbei fahren. Aneinandergereiht ergäbe das eine Autoschlange von ca. 3,5 km - täglich, in der Woche ca. 25 km nach einem Monat wäre diese Autoschlange ca.100 km lang ! Zum Vergleich zur täglichen Fahrzeuganzahl von 658: Schwickartshausen hat nach meiner Information ca. 230 Einwohner ! Die Verwal-tung wendet den sog.V85 wert an. Nach meinem Verständnis bedeutet das, wenn min. 85% der erfassten Fahrzeuge die vorgeschrie-bene Geschwindigkeit einhalten, besteht kein Handlungsbedarf. Lt. Auswertung haben sich 95% der erfassten Fahrzeuge an die vor-geschriebene Geschwindigkeit gehalten. D.h. aber auch, das sich 5% nicht daran gehalten haben. Und so Fahren täglich min. ca. 35 Fahrzeuge  zu schnell nur durch die Laisbachstraße, die anderen Ortsausgänge sind da noch nicht erfaßt. Aber die dortigen Anwoh-ner sprechen von den gleichen Verhältnissen. Zu bedenken ist aber auch, das die Laisbachstraße Schul- und Kindergartenweg ist. Die Gehwege sind oft von den Anwohnern auch teilweise so zugeparkt das man auf die Straße ausweichen muss bzw. ist teilweise gar kein Gehweg vorhanden. Auch muss man erwähnen, das das Parken auf dem Gehweg eigentlich verboten ist !! Die Höchst erreichte Geschwindigkeit wurde mit 74 km/h (!) in Richtung Ortsausgang ermittelt. Hierzu wurde angemerkt, das das ein Einsatzfahrzeug gewesen sein kann. Dazu haben Gerichte aber bereits geurteilt, dass die Fahrgeschwindigkeit vom Einsatzfahrer angemessen zu wählen ist. Eine Überschreitung von mehr als 20% der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist nicht mehr mit der "gebührenden Berü-cksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" zu vereinbaren. Das heißt hier für Einsatzfahrzeuge mit Sonderzeichen (Blau-licht und Martinshorn, denn nur dann gelten die Sonderrechte) maximal 60 km/h und nicht 74 km/h !! So ist auch dieses Argument zu verwerfen. Mir ist bewusst, das im Unglücksfall jede Minute zählt, aber ist es richtig andere dabei zu Gefährden? Ich habe es im eigenen Familienkreis erlebt. Als ein Verwandter einen Autounfall hatte und eingeklemmt war, hatte der Fahrer des Rettungswagens mit der Rettungsschere die Geschwindigkeit nicht angepaßt und schmiss das Fahrzeug um. Mein Verwandter konnte so erst viel spät-er aus dem Wrack befreit werden da ein weiteres Fahrzeug mit Rettungsschere angefordert werden musste !! Er verstarb am Unfall-ort, wurde wieder belebt und ist seither ein Pflegefall. Soviel dazu. Die Verantwortliche Person im Ordnungsamt Nidda strebte nach der Verkehrszählung einen Ortstermin mit den Verantwortlichen Behörden an, um die Situation zu erfassen und evtl. eine 30 km/h Regelung zu erreichen. (Polizei, Straßenbaubehörde, Straßenbaulastträger, die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel und sachkundige Vertreter der Verkehrsteilnehmer. Der Vertreter der Verkehrsteilnehmer soll ortsfremd, d.h. unvoreingenommen bzgl. der örtlichen Situation sein. Als Vertreter der Verkehrsteilnehmer nimmt seit Jahren im ganzen Wetteraukreis ein Vertreter der Verkehrswacht teil) Diese Ortsbegehung war für den Herbst 2023 geplant, bis heute (!) aber konnten sich die genannten Behörden (aus Desinteresse?) auf keinen gemeinsamen Termin einigen. Das ist Deutsche Bürokratie. Außerdem sind zu diesem Termin Mitglieder des Ortsbeirates und Betroffene Anwohner nicht zugelassen! WARUM ? Ich unterstelle jetzt einfach mal wenn hier ein Bürgermeister leben würde und somit Betroffener wäre, dann wäre das alles schon längst erledigt, unter Dach und Fach und umgesetzt. Aber der Einfache Bürger muss sich da gedulden, Jahrzehnte. In Frankreich z.B. wird das nach meinen Informationen ganz anders gehandhabt, da kann jeder Bürgermeister selbst entscheiden was in seiner Stadt passiert. Da entscheiden die Menschen die dort leben – geht auch! In fast jeder Gemeinde sind da am Ortseingang Verkehrsberuhigungen umgesetzt.


Nidda wirbt damit, eine Familienfreundliche Stadt zu sein. Sie unterstützt Familien die den Leerstand in solchen alten Dorfzentren beleben und bewirbt das auch. Ich weiß, das die Stadt selbst hier keinen großen Handlungsspielraum hat, trotzdem erwarte ich, wenn die Stadtverwaltung junge Familien ansiedeln will, das dann auch für ein Familiengerechtes Umfeld gesorgt wird. Nur Geldprämien verteilen ist da nicht ausreichend !! Aber Familienfreundlich ist auch dieser Umgang der zuständigen, Verantwortlichen und maß-geblichen Behörden mit Bürgern und deren Familien in keinster Weise. Familienfreundlich sollte nämlich auch heißen, sicher Leben zu können. Dazu gehört eben auch, und gerade in solchen kleinen Dörfern, die Verkehrsberuhigung. In Deutschland muss ein Ruck (oder auch Doppelwumms) durch die Politik gehen: Menschen vor Maschinen !!


Viele werden jetzt Denken "der Fischbach übertreibt doch". Jeder Zweifler ist herzlich Eingeladen, mit mir hier in meinem Hof (gerne bei einem Kaffee oder Kaltgetränk) das Verkehrsgeschehen zu beobachten. Am "schönsten" ist es Freitags nachmittags bei gutem Wetter. Sie werden denken, sie besuchen eine Rennveranstaltung - Versprochen ! Scheuen Sie sich nicht mich anzusprechen.



Meine Forderung für Schwickartshausen:


30 km/h im gesamten Ortsbereich

Bauliche Maßnahmen zur Durchsetzung der 30 km/h

Durchfahrtserlaubnis nur für Anlieger, für alle anderen ist die Durchfahrt nicht zu gestatten (z.B. gerade Schwerlastverkehr)


Große Unterstützung erfahre ich hier durch unsere Ortsvorsteherin, bei der ich mich auf diesem Wege auch nochmal ganz herzlich bedanken möchte.


Wie und ob es weitergeht erfahren Sie hier, sofern sie interessiert sind, sobald es etwas neues gibt – schauen sie einfach ab und an mal rein. Über die "Kontakt" Seite können Sie mir gerne ihre Meinung zu dem Thema zukommen lassen. Ich freue mich über jeden Sachlichen Beitrag.


NACHTRAG:


Ich bin jetzt schon des öfteren auf diese Veröffentlichung angesprochen worden. Hierbei wurde auch das Wort "Mut" und "Seitenhiebe" verwendet worden.


Es war und ist nicht meine Absicht hier irgendjemanden anzugreifen. Mein Ansinnen war, die Situation darzulegen und Kritiker

zum Nachdenken anzuregen. Ich bin angegriffen worden und das war meiner Reaktion darauf.


Ich bin immer zum Dialog mit meinen Kritikern bereit. Es kann jeder gerne auf mich zukommen.



Sascha Messenzehl:

Hallo Jürgen. Ich habe Respekt dafür, das Du Dich in der Form obendrein auch öffentlich äußerst. Das ist sehr lobenswert und solch eine Courage haben die Wenigsten! Das seltsame Verhalten seltsamer Menschen bei Dir im Ort und generell die Gesellschaft spiegelt sich auf die ganze Gemeinde! Nicht nur jenes, sondern auch das Parkverhalten wie in Großstädten ! Bei direktem normalen Ansprechen hat man erst den Eindruck entweder es wurde verstanden oder es interessiert nicht ! Das führt auch wiederholt zu *gefährlichen* Verkehrssituation ! Dann sind Helikoptereltern, die meinen beim Abholen ihrer Kinder an der Grundschule bis in das Klassenzimmer fahren zu müssen, ihre Autos derart parken, das es auch zu gefährlichen Verkehrssituation kommt !Passiert ist bisher nichts, das solches „Verhalten“ aufhört !Ich drücke die Daumen, das es deutliche Verbesserungen für Dich geben wird !

Grüße Sascha Messenzehl


Marc Schultheis:

genauso ist es, das erleben wir jeden Tag am Heiligen Kreuz.


Sascha Messenzehl:

wundert mich nicht und das Ordnungsamt dank der Mittagszeit ist gefühlt GAR NICHT präsent, aber auf jeden Fall zu wenig !


Marc Schultheis:

Korrekt , seit Jahren versuchen wir die Flut von Kinobesuchern die das Heilige Kreuz zuparken und auch die Rettungswege des Altenheims durch Anfragen an die Stadt zu ändern , keine Chance , die Antwort die ein Mitarbeiter des Rathauses an uns per E Mail geschickt hat ist der Knaller


Sascha Messenzehl:

es sind reine Bürokraten mit einem Stift in der Hand und einem Zettel vor der Nase ! Obendrein stört es die Verantwortlichen nicht, da sie ja nicht unmittelbar betroffen sind ! Sonst wäre das Thema schon lange mehrfach abgestellt !


Marc Schultheis:

die Antwort vom MA des Ordnungsamt die 2 !! Außendienstmitarbeiter kontrollieren hier ständig, da diese ja auch abends nachts und jedes Wochenende arbeiten, an Lächerlichkeit nicht zu überbieten


Sascha Messenzehl:

die Mitarbeitenden haben ihre festen Arbeits- und Pausenzeiten, woran sich auch gehalten wird. Gefühlt ist die Anzahl der Mitarbeitenden zu gering !


Marc Schultheis:

mein Vorschlag damals rot weiße Poller wie in Ranstadt, da kann man dagegen fahren und passiert Nix und die Dinger kosten 50,- plus Einbau. Antwort: nicht geplant da ja kontrolliert wird


Sascha Messenzehl:

Geld was dafür nicht vorgesehen ist  !


Patricia Knöß:

Bin ich ganz bei dir! Für die Kids in unserem Dorf bekommt man es seit Jahren leider auch nicht hin, ein Warnschild für die Bushaltestelle zu installieren bzw. parkende Autos zwischen denen die Kinder die Straße überqueren müssen. Zudem immer

wieder viel zu "schnelle" Autos! Tempo 30 innerorts, generell! Wo liegt das Problem?!


Sascha Messenzehl:

ein Schild und zwei Verschraubungen.


Marc Schultheis:

Kann ich voll und ganz nachvollziehen


Marc Schultheis:

Vielleicht den Beitrag auch mal in den Gruppen wir sind Nidda etc. veröffentlichen


Judith Könnecke:

Das mit den "Zugereisten" gilt für Wallernhausen inzwischen leider ganz genauso. Auf der Obergasse werde ich morgens zwischen Schwimmbad und meinen Eltern regelmäßig überholt, weil ich mich erdreiste die vorgeschriebenen 30 zu fahren. Für viele Auto-fahrer kommt die Einhaltung von Verkehrsregeln einer Kastration gleich und nur beim regelfreien Autofahren fühlt der Deutsche Freiheit, so scheint es. Ich bin immer öfter der Meinung, dass diverse psychologische Tests für Autofahrer verpflichtend sein sollten. Das Aggressionspotential, die Rücksichtslosigkeit, die Dreistigkeit, die einem da Draussen begegnen, lassen einen zweifeln, ob die wirklich alle überhaupt in der Lage sind gemäß §1 StVO ein Fahrzeug zu führen.


Jürgen Fischbach:

ja, auch mir ist schon ähnliches passiert, als ich in der Obergasse 30 fuhr. Als wir aus dem Dorf raus waren, wurde ich richtig attackiert, bedrängt, überholt und ausgebremst - unfassbar. Leider war ich alleine im Auto, sonst hätte es eine Anzeige gegeben.






























































































































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